Spritzbeton

Foto von einem Spritzdüsenarm für Spritzbeton © TORKRET

Was ist Spritzbeton?

Spritzbeton ist Beton, der durch eine Düse mit Hochdruck auf ein Bauteil aufgetragen wird. Dabei wird zwischen zwei verschiedenen Verfahren unterschieden: Trockenspritzbeton im Dünnstrom-verfahren und Nassspritzbeton im Dünn- oder Dickstromverfahren. Bei der Firma Torkret kommt überwiegend das Trockenspritz-verfahren zum Einsatz. Geregelt wird Spritzbeton durch die DIN EN 14487-1/2 und durch den NA der DIN 18551. Ausgangsstoffe eines Spritzbetons sind im wesentlichen Zement, Zuschlagsstoffe und Wasser sowie Zusatzstoffe und Zusatzmittel. Beim Betonauftrag durchströmt der Beton einen Schlauch bis er zur Spritzdüse gelangt dort wird er mit hoher Geschwindigkeit auf das zu betonierende Bauteil gespritzt.

Als Alternative zu Normalbeton bietet das Verfahren zahlreiche Vorteile, sowohl in baupraktischer Hinsicht als auch in der Flexibilität der Einsatz- und Gestaltungsmöglichkeiten. Mit dem schnell erhärtenden Torkretbeton können unterschiedlichste Oberflächen betoniert werden – und das ohne Schalungen. Als Gründer der TORKRET prägte Carl Weber maßgeblich das Spritzbetonverfahren, das sogenannte Torkretieren. Seit nunmehr 105 Jahren Unternehmensgeschichte steht TORKRET als Markenbegriff für Spritzbeton.

Das Spritzbetonverfahren

Das Spritzbetonverfahren bündelt drei Arbeitsschritte in einem Arbeitsgang – das Fördern, Auftragen und Verdichten des Betons. Der Auftrag des Betons mittels hoher Druckluft bietet dabei zahlreiche Vorteile gegenüber Normalbeton: Durch die hohe Aufprallenergie verklammert sich der Spritzbeton mit dem Untergrund und bildet ein homogenes Gefüge mit nahezu keinen Hohlräumen. Die geringen Schichtdicken und der flexible Auftrag des Spritzbetons ohne Schalungen eröffnen außerdem vielfältige Anwendungsgebiete. Für das Aufbringen des Spritzbetons wird entweder das Trockenspritzverfahren oder Nassspritzverfahren angewendet. 

Trockenspritz- und Nassspritzverfahren
Der Hauptunterschied beider Verfahren ist der Zeitpunkt, an dem das Wasser den anderen Werkstoffen beigemischt wird. Beim Trockenspritzverfahren wird das Wasser erst kurz vor dem Auftrag an der Spritzdüse hinzugegeben, wohingegen das Wasser im Nassspritzverfahren bereits vorab mit dem Zement und Zuschlag vermischt werden.

Bemessungshilfe für Verstärkungen mit Spritzbeton

Um Planer:innen und Ausführenden die Ermittlung der optimalen Verstärkung mittels Spritzbeton zu erleichtern, hat TORKRET die Bemessungssoftware Spritzbeton entwickelt. Mit dem Programm wird die nachträgliche Verstärkung von Balken und Stützen sowie vieles mehr vereinfacht.

Foto von einer Person in weißem Schutzanzug mit Spritzbetonlanze in der Hand © TORKRET

Wo wird Spritzbeton angewendet?

Aufgrund des flexiblen Einsatzes ist das Anwendungsgebiet des Spritzbetons breit gefächert. In folgenden Bereichen wird das Verfahren hauptsächlich eingesetzt:

  • Instandsetzung und Verstärkung von Bauwerksteilen
  • Erhöhung der Betondeckung im Rahmen des baulichen Brandschutzes
  • Brücken- und Tunnelbau
  • Gestaltung von Fassaden und Stützwänden
  • Baugruben- und Hangsicherung
  • Restaurierung denkmalgeschützter Bauwerke

Weitere Einsatzbereiche

Neben den Anwendungen in der Bauwerkserhaltung wird Spritzbeton ebenfalls für das patentierte TORKRET Relief®-Verfahren genutzt. Hierbei können Muster, Schriftzüge oder Logos mittels Matrizen reliefartig in der Betonoberfläche abgebildet werden. Weniger bekannt ist außerdem die Möglichkeit, mit Spritzbeton und Bewehrung individuelle Formen bzw. neue Bauwerke zu erstellen. Die Vorteile dieses Baustoffs ermöglichen die freie Formgestaltung und dementsprechend eindrucksvolle Möglichkeiten in der Konstruktion.